allgemeine und reflektorische Atemtherapie
Die Atemtherapie ist eine spezielle Therapieform, die darauf abzielt, die natürliche Atmung zu fördern, Atemmuster zu harmonisieren und die Atemmuskulatur zu kräftigen.
Sie unterstützt die Funktion von Lunge, Zwerchfell und Brustkorb und trägt dazu bei, den gesamten Körper besser mit Sauerstoff zu versorgen.
Die reflektorische Atemtherapie nutzt gezielte Grifftechniken und Bewegungsreize, um über Reflexzonen eine vertiefte und freiere Atmung zu ermöglichen.
Typisch wird sie angewendet nach Operationen, bei chronischen Atemwegserkrankungen, bei Haltungsschwächen oder stressbedingten Atemeinschränkungen.
Unterschied zwischen allgemeiner und reflektorischer Atemtherapie
Allgemeine Atemtherapie:
Hier steht die bewusste Schulung und Verbesserung der Atmung im Vordergrund. Durch gezielte Übungen wird der Atemfluss gefördert, die Atemmuskulatur gestärkt und das Zusammenspiel von Atmung, Haltung und Bewegung verbessert. Die Patientin oder der Patient arbeitet aktiv mit, um ein ökonomisches und freies Atmen zu erlernen.
Reflektorische Atemtherapie:
Bei dieser Methode werden spezielle manuelle Grifftechniken angewendet, die über Dehn- und Druckreize reflektorisch die Atembewegung auslösen oder vertiefen. Sie wirkt indirekt über den Körper auf das vegetative Nervensystem und die Atemmuskulatur. Diese Form wird vor allem genutzt, wenn die aktive Mitarbeit eingeschränkt ist oder Spannungen im Gewebe die Atmung behindern.
Ziele der Atemtherapie
- Verbesserung der Atembewegung und Atemtiefe
- Förderung eines ökonomischen, entspannten Atemrhythmus
- Kräftigung der Atemmuskulatur (v. a. Zwerchfell und Zwischenrippenmuskeln)
- Unterstützung des Sekretabflusses (z. B. bei Bronchialerkrankungen)
- Verbesserung der Körperwahrnehmung und Haltung
- Linderung von Atemnot, Erschöpfung und Spannungszuständen
- Förderung der Entspannung und des allgemeinen Wohlbefindens
Wie wird behandelt?
Die Behandlung erfolgt über gezielte Atemübungen, manuelle Techniken und Körperbewegungen.
Bei der reflektorischen Atemtherapie werden spezielle Druck- und Dehnreize eingesetzt, um die Atemmuskulatur über Reflexzonen zu aktivieren.
Die Therapie wird individuell an den Atemrhythmus und die Bedürfnisse der Patientin bzw. des Patienten angepasst.
Typische Therapieelemente:
- Schulung der bewussten Atmung (Bauchatmung, Zwerchfellatmung)
- Manuelle Techniken zur Lösung von Spannungen im Brust- und Rückenbereich
- Reflektorische Griffe zur Förderung der Atemvertiefung
- Mobilisation von Rippen, Wirbelsäule und Schultergürtel
- Atemübungen in verschiedenen Körperpositionen
- Einsatz von Atemhilfen (z. B. PEP-Geräte) bei Bedarf
- Anleitung zu Atemübungen für den Alltag
Anwendung bei:
- Chronischen Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma, COPD, Mukoviszidose)
- Atemproblemen nach Operationen oder längerer Bettlägerigkeit
- Verspannungen im Brust-, Schulter- oder Rückenbereich
- Haltungsschwächen oder eingeschränkter Brustkorbbeweglichkeit
- Stressbedingten Atemstörungen und Erschöpfungszuständen
- Neurologischen Erkrankungen mit eingeschränkter Atemfunktion
- Sportlerinnen und Sportlern zur Optimierung der Atemtechnik
Ziel der Behandlung
Die Atemtherapie soll die Atmung erleichtern, vertiefen und harmonisieren.
Sie verbessert die Sauerstoffversorgung, reduziert Atemnot und fördert die körperliche und seelische Entspannung.
So trägt sie wesentlich zu einer besseren Leistungsfähigkeit, Haltung und Lebensqualität bei.